Im Gespräch mit Bürgermeister Wittauer ging es um die Sorgen und Nöte des Marktes. Denn auch Weidenberg hat unter den finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden. „Wir haben Einbußen von bis zu 50 Prozent bei der Gewerbesteuer. Eine Kompensation dieser Mindereinnahmen durch den Bund würden wir sehr begrüßen, denn jeder Euro, den wir investieren können, löst weitere Investitionen aus“, so Wittauer. Anette Kramme ist sich sicher, dass dies in den kommenden Koalitionsverhandlungen bei allen Parteien eine große Rolle spielen wird. „Diese Forderung hören wir aus ganz Deutschland. Bund und Länder müssen den finanziell gebeutelten Kommunen unter die Arme greifen, ohne sie noch weiter zu gängeln“, so Kramme und meinte damit auch die Restriktionen gerade bei den freiwilligen Leistungen, die Stabilisierungsgemeinden schwer zu schaffen machen.

Doch selbst wenn die Gemeinden Baumaßnahmen etwa am Kanal- oder Straßennetz ausführen möchten, Baufirmen zu finden, die auch im Preisgefüge der Ausschreibung anbieten, ist mitunter ein schwieriges Unterfangen. Anette Kramme hat dazu eine eindeutige Meinung. „Wir brauchen eine Politik der Wirtschaftssicherung, wir müssen uns viel stärker als bisher um Material- und Rohstoffsicherung kümmern. Was wir derzeit beispielsweise am Holzmarkt erleben, ist so nicht länger hinnehmbar“.