Im aktuellen zweiten Förderaufruf wird das Modellprojekt „Zeitlich angepasste Tätigkeit mit ambulanter berufsbezogener Begleitintervention (ZaTaB)“ der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern mit rund 19 Mio. Euro von November 2021 bis Ende Oktober 2026 gefördert.

Psychische Erkrankungen zählen nicht nur zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen, sondern auch für Erwerbsminderungsrenten. Allerdings führt die psychische Erkrankung oft nicht zu einer vollständigen Aufhebung des Arbeitsvermögens, sondern nur zu einer Begrenzung der Belastbarkeit auf den Umfang einer Teilzeitbeschäftigung. Es besteht sogar häufig durchaus Interesse weiter bzw. wieder zu arbeiten, wenn es die Möglichkeit einer befristeten zeitlichen Reduzierung der Arbeitsbelastung gibt, die mit einer psychotherapeutischen Bearbeitung der berufsbezogenen psychischen Faktoren einhergeht.

Ziel des Modellprojekts der DRV Nordbayern ist es, eine kombinierte Form der Teilhabeleistung in diesem Sinne herauszuarbeiten und zu erproben. Es soll einerseits eine auf maximal ein Jahr begrenzte Reduzierung der täglichen Arbeitszeit auf eine Teilzeitbeschäftigung mit minimal durchschnittlich 20 Wochenstunden ermöglicht werden. Um dadurch psychisch belastende Existenzsorgen für die Arbeitnehmer:innen zu verhindern soll dies bei vollem Lohnausgleich über einen Arbeitgeberzuschuss erfolgen. Dafür stehen in dem Forschungsprojekt rund 15 Mio. Euro für die Menschen in Franken zu Verfügung. Andererseits soll begleitend eine intensive psychotherapeutische Bearbeitung berufsbezogener Faktoren für die Stabilisierung des Gesundheitszustandes durchgeführt werden.